Bennys Frauchen
Auf dieser Homepage und den folgenden Seiten möchte ich etwas über meine Familie, meine Arbeit mit
Menschen und deren Hunden und über meine Tiere erzählen. Geboren bin ich 1953 in Lörrach
(Süddeutschland) kurz vor der Schweizer Grenze und meine Liebe zu Tieren wurde mir von meiner Mutter in
die Wiege gelegt.
Tiere waren immer um mich herum. Mein Vater züchtete Kaninchen und wir Kinder suchten Löwenzahn und
sonstiges Grünzeug für die Tiere. Meerschweinchen waren auch dabei, für uns Kinder, da die Kaninchen
zum Verzehr gedacht waren. Dann kamen Katzen dazu. Drei an der Zahl, abgesehen von den frei lebenden
Katzen, die sich immer mehr bei uns einfanden und dann bei uns blieben. Ein wegjagen brachten wir nicht
übers Herz.
Meine Mama sorgte dafür, dass es keine unkontrollierte Vermehrung gab und so wurden die Katzen
kastriert.
Mein Lieblingskater war von Anfang an Kater Miggele, rot-getigert. Aber ich denke auch an Mohrle,
schwarz-weiße Kätzin, an Petrus silbergrauer Perserkater und und und………
Als Kind schleppte ich alles an was mir über den Weg lief. Ob es verlassene Vogelkinder waren oder eine
verletzte Blindschleiche. Alles wurde gesund gepflegt und wieder nach Genesung freigelassen. Wenn es
das Tier nicht schaffte zu genesen, wurde es unter großer Trauer in unserem Garten beerdigt.
Selbst Mäusekinder wurden von mir, zum Leidwesen meiner Eltern, gerettet und großgezogen, soweit sie es
überlebten.
Mit der Haltung von Hunden waren meine Eltern nicht einverstanden, ich denke der Kosten wegen, da es mit
4 Kinder damals nicht so einfach war und der Verdienst zu gering.
So war ich oft bei meiner Oma, die eine liebe bärtige mittelgroße Terrier-Mischlingshündin hatte. Bärle auch
Barry genannt war für mich der Traumhund. Schöne tiefbraune Augen, die kein Wässerchen trüben konnten.
Der Wunsch zu einem eigenen Hund wurde immer größer.
In der Nähe meiner damaligen Schule gab es einen Getränkehandel. Diese Leute waren Besitzer eines
russischen Windhundes (Barsoi). Meine wunderbare Aufgabe wurde es mit diesem herrlichen Geschöpf
spazieren zu gehen, er neigte zum Streunen.
Dieser liebe große stattliche Vierbeiner hatte im Sturm mein Herz erobert, aber ich glaube egal wie der
Vierbeiner ausgesehen hätte, Hauptsache ich durfte mit ihm spazieren gehen.
Mit 14 Jahren kam dann die Wende. Ich lag meinen Eltern so lange in den Ohren mit meinem Wunsch nach
einem eigenen Hund, dass sie sich erweichen ließen und so kauften wir in einer Zoohandlung meinen Collie.
Da ich alle Lassie-Filme gesehen hatte, war für mich klar, es sollte ein Collie wie Lassie sein, braun-weiß.
Aber dann kam alles anders. In den Zwingeranlagen war ein einziger Collie-Welpe vorhanden. Bodo war ein
8 Wochen altes Fellknäuel, einem Fuchs ähnlich, von der Farbe tricolor. Er wurde ein stattlicher Rüde mit
Stehohren und hoch erhobener Rute, halblanges Fell und superlieb. Also vom äußeren Erscheinungsbild
kein Vorbild für die Zucht. Aber das war mir egal. Für mich war er der schönste und beste Hund. Er ging mit
mir durch dick und dünn. Der Wald war unser liebster Aufenthaltsort und Leine war zu der Zeit ein
Fremdwort. Er blieb einfach an meiner Seite und so haben wir viele Abenteuer zusammen erlebt.
Im Wald herumzupirschen ist immer aufregend. Das Thema Hundeplatz war vorprogrammiert.
Wir stießen bei unseren Erkundungen darauf und waren sehr bald aktives Mitglied. Fährtenarbeit sehr gut,
Unterordnung sehr gut, Schutzdienst durchgefallen wegen Schussempfindlichkeit. Dies war sein einziges
Manko, damit konnte ich leben.
Durch meinen Collie Bodo kam ich auch zu meiner Ausbildung zur Tierarzthelferin. Mit dem Welpen musste
ich zum Impfen zum Tierarzt. Wie ich so im Behandlungszimmer war und der Tierarzt die Impfung
vorbereitete fragte er mich ob ich jemanden weiß, der gerne eine Ausbildung zur Tierarzthelferin machen
möchte. Daraufhin antwortete ich ganz einfach und schlicht: “Ich”. Damit war der Grundstein für meine
zukünftige Lehre gelegt.
Das Beste daran war, dass ich all die Jahre Bodo mit in die Klinik nehmen durfte. Das heißt, jeden Tag
waren wir zusammen. Den Weg in die Klinik gingen wir jeden Morgen und Abend zu Fuß durch den Wald,
den Berg hinunter bzw. wieder hinauf. Etliche Kilometer und bei Wind und Wetter. Es war die schönste Zeit
in meinem Leben. Und wenn es mal durch eine Operation zu spät wurde, durften wir auf Kosten des
Tierarztes mit dem Taxinach Hause fahren.
Auch wie ich von zu Hause nach abgeschlossener Lehre wegzog, kam Bodo mit. Eines Tages erkrankte er
schwer und musste eingeschläfert werden. Dann kam eine kurze Zeit ohne Hund. Bis ich meinen Mann
kennenlernte. Mein Mann hatte noch nie einen Hund gehabt, aber eine kurze Zeit eine Katze, die ihn immer
zu Hause besuchte, als er noch ein kleiner Junge war. Eigene Tiere gab es in seiner Familie nicht. Wie wir
zusammenzogen beschlossen wir uns einen Hund zu holen. So kauften wir eine Schäferhündin, unsere
Gunda.
Diese Hündin war ein tolles großrahmiges Tier und zu uns Beiden sehr anhänglich. Leider wurde bei ihr
schon mit einem halben Jahr schwerste Hüftgelenksdysplasie festgestellt. Dies äußerte sich darin, dass sie
nach kurzen Spaziergängen schon als Junghund nicht mehr laufen wollte. Vom Watschelgang mal
abgesehen. Sie wurde durch die Schmerzen gegenüber Fremden sehr aggressiv.
Mit einem Jahr wurde sie dann von ihrem Leiden auf anraten unseres Tierarztes erlöst.
Wir bekamen dann vom Züchter der Hündin einen Halbbruder von Gunda. Das war unser Igor. Ein toller
Schäferhundrüde, später nicht für die Zucht zu gebrauchen, da er wegen HD nicht zuchttauglich war. Er
hatte aber sein Leben lang keine Schwierigkeiten mit der Hüfte, war ein Grenzfall.
Igor wurde 13 Jahre. Mein Mann arbeitete mit Igor im Schäferhundverein Hemelingen im Leistungssport. Sie
hatten tolle Erfolge erzielt. Damals stand der Hundeplatz an erster Stelle. Dreimal die Woche war man dort
und es wurde fleißig geübt. Dadurch sind unsere ersten zwei Töchter auf dem Hundeplatz groß geworden.
Mit 11 Jahren erlitt Igor seinen ersten Schlaganfall. Langsam erholte er sich mit viel tierärztlicher Hilfe.
Nachdem Igor 13 Jahre war und man langsam dachte, lange wird er wohl nicht mehr Leben, holten wir von
einem Züchter unseren ersten Schnauzer, pfeffer-salz. Igor lebte noch einmal richtig auf. Aber leider nicht
allzu lange. Er bekam einen zweiten Schlaganfall und diesmal erlöste ihn der Tierarzt. Die Trauer war groß
und bei meinem Mann so groß, dass er mit dem kleinen Schnauzer sich kaum beschäftigen konnte. So
wurde Calle mein Schnauzer, der unglaublich an mir hing. So kam auch ich wieder einmal aktiv zum
Hundesport. Mit Calle machte ich die Begleithundprüfung, Ausdauerprüfung. Auf Ausstellungen gingen wir
mit Calle und er bekam die Zuchtzulassung.
Allerdings entwickelte sich sein Fell nicht so drahtig wie für Schnauzer erwünscht und auch die Fellfarbe war
nicht gut durchpfeffert, so dass wir Calle nie als Deckrüden anboten. Wir hatten immer einen guten Draht
zum Züchter und waren mit Calle wieder einmal zu Besuch. Zufällig wurden wir Zeuge, wie ein
Hundebesitzer eine Riesenschnauzerhündin zurückbrachte, diese hatte er vor kurzem von dem Züchter
erhalten. Er wollte sie nichtmehr und gab sie ohne große Worte einfach an der Tür ab und ging.
Kurz gesagt: July kam zu uns. Sie war zwei Jahre alt, war nicht zuchttauglich da sie Hüftgelenksdysplasie
hatte. Kommt uns schon bekannt vor. Sie war eine wunderschöne typische Riesenschnauzerhündin mit
wunderbarem Fell aber sozial unverträglich und sehr geräuschempfindlich. Wir ließen sie kastrieren da wir
keinen ungewollten Nachwuchs beabsichtigten. Leider wurde sie dadurch inkontinent. Dann bekamen wir
unsere dritte Tochter Katharina.
Mit der Geburt von Katharina hatten wir auch gleichzeitig meine Mutter aus Süddeutschland zu uns nach
Hause geholt. Mit Mama kam zum ersten Mal in unser Haus eine Katze. Mamas Katze. Eine alte
schwarz-weiße Katzendame namens Bussy. Mama war zu diesem Zeitpunkt schon schwer krank und konnte
kaum noch gehen und wurde zum Pflegefall.
Katharina wuchs mit den Schnauzern auf. Hundeplätze besuchten wir zu dieser Zeit kaum noch, obwohl wir
Mitglied im Schäferhundverein und im Pinscher-Schnauzer-Klub waren. Wir hatten vieles andere zu tun und
mit unseren Schnauzer/Riesenschnauzer wollten wir keinen Leistungssport betreiben.
So besuchten wir nur noch die Monatsversammlungen im PSK. July wurde bei uns 11 Jahre alt bis zu dem
Tag wo sie eine Magendrehung bekam und daran verstarb. Eineinhalb Jahre danach verstarb mit ebenfalls
11 Jahren unser Calle. Eine kurze Zeit ohne Hunde begann.
Katharina und ich überredeten schließlich meinen Mann doch wieder einen Hund ins Haus zu holen. Wir
kauften Sam, ein Riesenschnauzer-Welpe vom Züchter Rüdiger Förste und er hieß Uncle Sam vom
Moisburger Berg.
Sam ist im Jahre 2000 geboren. Zum ersten Male gingen wir mit einem Welpen zu einer Welpenspielstunde.
Dies fanden wir sehr gut und haben inzwischen auch die negative Seite dieser so genannten
Welpenspielstunden erfahren. Damals wurde ein bisschen gespielt in einem wilden Durcheinander und dann
wurde richtig Unterordnung, also Sitz, Fuß, Platz die ganze Palette der Hundeerziehung für erwachsene
Hunde durchgezogen. Sam fand das wohl nicht gut und ist ziemlich stur geworden.
Damals hatten wir noch nicht die Erfahrung mit Welpenspielstunden wie heute. Es wurde einiges verkehrt
gemacht. Nach der Welpenzeit war erst einmal nichts. Das fanden wir nicht gut. Durch Zufall kamen wir auf
den Verein “Club der Hundefreunde” in Achim. In einem Zoofachgeschäft haben wir den Aushang gesehen.
Also rief ich an und wir fuhren dahin.
Ein großer Hundeplatz
im Badener Moor in Achim. Sehr viele Hunde der verschiedensten Rassen. Wir waren sehr angetan. Leider
war für die Welpen kein extra Platz zum Üben. Wir waren erst einmal nur Besucher und haben unseren
Beitrag gespendet, da wir noch nicht Mitglied werden wollten. 2001 wurden wir dann Mitglied. Inzwischen
hatte ich zu Sam noch Henry aus dem Tierheim geholt. Henry war ein Mischlingswelpe, der im Tierheim
geboren wurde.
Schon als 1wöchiger Welpe war er dort schwer erkrankt und musste außerhalb seines Rudels von Hand
aufgezogen werden. Mit 8 Wochen wurde er zum Rudel zurückgesetzt, aber nicht mehr angenommen. Er
wurde gemobbt. Die Vorgeschichte von Henry erfuhr ich erst als ich mich für ihn entschieden hatte.
Ich sagte im Tierheim, dass ich den Welpen wollte der es am Nötigsten hätte. Und das war Henry. So zog
Henry zu uns ein.
Henry wurde mein Hund und Katharinas Liebling. Leider wurde Henry nur 17 Monate und verstarb an
Zwingerhusten, diesen zog er sich auf dem Hundeplatz zu. Sam erkrankte Gott sei Dank nicht.
Nun war Sam alleine und ziemlich traurig. Und Katharina und ich auch. So bekamen wir von einem
Pinscherzüchter einen Welpen aus einem Fehlwurf Deutscher Pinscher. Die Mama war ein Mischling
-langhaarig-. Der Papa war ein echter Deutscher Pinscher. Wir suchten Benny aus. Und Benny ist heute
als Sozialhund mit im Verein “Club der Hundefreunde” tätig. Ob im Welpen-, Junghund- oder
Erwachsenenbereich.
2000 zogen wir mit dem Hundeplatz um vom Badener Moor zum Badener Holz in Achim. Nun gibt es viele
verschiedene Plätze. Ein Welpenspielplatz, ein Platz für die großen Rassen, ein Platz für die kleinen
Rassen, ein Platz für Agility. Nicht zu vergessen der Spielplatz für Kinder, direkt an den Welpenspielplatz
angrenzend.
2002 wurde ich Trainerin beim Club der Hundefreunde (Kurzform CdH). Zuerst war ich mit Karsta bei der
Rasselbande (kleinwüchsige erwachsene Rassen). Es machte viel Spaß und war eine echte
Herausforderung.
Ich lernte in den folgenden Seminaren sehr viel über moderne Hundeerziehung. 2004 kam dann die große
Wende. Alle Vorstandsmitglieder des Vereins traten geschlossen zurück. Sie wollten nicht mehr, waren
ausgebrannt. Wir verstanden das nicht und ein kleiner Teil der Mitglieder sowie Karsta und ich waren uns
einig, So darf der Hundeplatz nicht enden.
Es fanden sich dann 3 Mitglieder die den Verein weiter leiten wollten. Mein
Mann Georg und noch zwei Mitglieder. Sie übernahmen den Vorstand. Wobei ein Mitglied nach nicht
einmal 3 Monaten das Handtuch warf und ich als Vorstandsmitglied gewählt wurde.
Nach einem halben Jahr dann trat die Kassiererin zurück. Ein Mitglied ließ sich zur Kassiererin wählen.
Von 22 Mitgliedern sind wir heute weit über 100 Mitglieder. Ein Verein der dem Tode geweiht war und keine
Überlebenschance hatte. Wir haben alle gekämpft und gewonnen. Es steckt viel Arbeit darin, aber es macht
auch viel Freude und Spaß, die Arbeit mit Menschen und ihren Hunden.
Nun Ende 2014 haben wir sogar 195 Mitglieder. Davon sind viele stille Mitglieder, aber es sind auch
Mitglieder dabei, die bereits mit dem 2. oder 3. Hund dabei sind. Dies ist nur durch ein tolles Team der
Übungsleiter möglich. Dafür bin ich sehr dankbar.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2019. Am 22.03.2019 habe ich mich nicht mehr zur Wahl als 1.
Vorsitzende vom Club der Hundefreunde e.V., Achim aufstellen lassen. Nach 15 Jahren möchte ich den
Vorstand als 1. Vorsitzende an Jüngere übergeben. Es war schön die ganzen Jahre und wünsche dem neuen
Vorstand viel Glück mit Herz und Verstand den Verein zu leiten. Als Trainerin bleibe ich dem Verein
weiterhin erhalten, solange es meine Gesundheit zu lässt.